Nach der dürftigen Punkteausbeute der Hinrunde von nur 3 Punkten und dem damit verbundenen Abstiegsplatz ging es für die Radeburger Tischtennis-Herren gleich zu Beginn der Rückrunde in entscheidende Partien. Auf dem Programm standen das Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten von Sachsenwerk Dresden und die Auswärtspartien in Lückersdorf-Gelenau und beim Tabellenletzten in Weißenberg. Ziel war es natürlich gerade im Duell mit Sachsenwerk den Rückstand auf den Relegationsplatz zu verkürzen. In allen 3 Spielen war man mit der bestmöglichen Aufstellung am Start.
Das Spiel gegen Sachsenwerk in heimischer Halle startete mit erheblicher Verspätung, weil die Gäste zunächst in Bautzen spielten und dort ein Marathonmatch über 5h hinlegten. Mit 1h Verspätung und 2 mal aufwärmen ging es dann also endlich los und der Start verlief besser als im Hinspiel. Dort wurden alle 3 Doppel verloren. In den Duellen der Doppel 1 und 2 setzten sich jeweils die Spitzendoppel durch. Im Duelle der 3er Doppel gab es den ersten Krimi. Domke/Meinig auf Radeburger Seite zwar mit 0:2-Satzrückstand, aber enorm viel Kampfgeist. Der zahlte sich aus. Nach 5 Sätzen verließ man den Tisch als Sieger und brachte die Gastgeber mit 2:1 in Führung.
Die ersten Einzelrunde verlief zwar ausgeglichen mit 3:3 durch Siege von Chris Rieß, Johannes Meinig und Benny Fuchs, aber trotzdem ließen die Radeburger hier die Vorentscheidung liegen. Sowohl Mark Domke als auch Eric Laubert verloren knapp in 5 Sätzen. Statt 7:2 also nur 5:4-Führung nach der 1. Einzelrunde.
Die 2. Runde begann verheerend. Klare Niederlagen von Chris Rieß und Johannes Meinig. Bei Eric Laubert ging es wieder über 5 Sätze und wieder waren es leider 2 Punkte zu wenig am Ende. Auf einmal war aus der Führung ein 5:7-Rückstand geworden. Kapitän Mark Domke konnte verkürzen. Aber schon im nächsten Spiel eine weiter 5-Satz-Niederlage von Benny Fuchs. 6:8-Rückstand. Der ersehnte Sieg nicht mehr möglich, aber vielleicht ein remis. Jonas Lubrich spielte in seinem 2. Einzel stark auf und verkürzte auf 7:8. Entscheidungsdoppel
In dem waren Eric Laubert und Benny Fuchs aber nahezu chancenlos. Das 0:3 besiegelte die 7:9-Heimniederlage und die Punktzahl zum Relegationsplatz betrug nun 5 Punkte und nicht wie erhofft nur 1 Punkt.
Weiter ging´s zum Auswärtsspieltag nach Lückersdorf-Gelenau und Weißenberg. Auch hier waren die Vorzeichen klar. LG spielt eine klasse Runde und steht überraschend weit vorn in der Tabelle. Dort wurde von den Radeburgern nicht viel erwartet. In Weißenberg sollte gegen den punktlosen Tabellenletzten ein Sieg her.
Mit Risiko ging es in LG los. Mutige Aufstellung im Doppel, die sich fast auszahlte. Chris Rieß und Johannes Meinig zwangen das Spitzendoppel der Gastgeber bis in den finalen Satz, wo man dann leider knapp unterlegen war. Mark Domke und Gunar Fabig als Spitzendoppel aufgestellt, machten zwar ein sehr gutes Spiel, aber die Gastgeber stellten sich nach anfänglichen Schwierigkeiten gut auf das Spiel der Radeburger ein. Das Risiko wurde also nicht belohnt. Aber Eric Laubert und Benny Fuchs holten zumindest im 3. Doppel die angestrebte Minimalausbeute aus der Risikoaufstellung.
In der Multifunktionsarena zu Gelenau, wo neben Tischtennis auch Radball gespielt und gekegelt wird, wäre auch aufgrund des wackligen Fußbodens die Kreismeisterschaft im Trampolin möglich gewesen. Kleiner Scherz, aber die Tische schwankten bei Bewegungen von Spielern jenseits der 80kg schon unangenehm.
Aber damit mussten ja alle klar kommen und das taten die Hausherren deutlich besser als die Gäste. Den Radeburgern gelangen nur noch 2 Siege, und zwar durch Benny Fuchs und Johannes Meinig. Endstand 3:12
Weiter ging es nach Weißenberg zum Tabellenschlusslicht. Für Gunar Fabig nun Lucas Garber im Einsatz, der vorher erfolgreich im Abstiegskampf der 2. Mannschaft mitgeholfen hatte, einen Sieg gegen Langenau zu erkämpfen.
Die Doppel wieder neu gewürfelt, mit mäßigem Erfolg. Eric Laubert und Benny Fuchs sowie Mark Domke mit Lucas Garber mit Leistungen, die Arbeitsverweigerung gleich kamen. Da ging noch nichts gegen die teilweise unorthodoxe Spielweise der Ostsachsen. Den Rückstand in Grenzen hielten Chris Rieß und Johannes Meinig mit ihrem Sieg als Spitzendoppel. 1:2
Die 1. Einzelrunde fing fantastisch an mit drei 3:0-Siegen von Chris Rieß, Eric Laubert und Mark Domke. Darauf folgten allerdings 3 Niederlagen und die Gastgeber waren wieder mit 5:4 vorn.
Es folgten 2 entscheidende Spiele. Chris Rieß im Duell der Spitzenspieler mit 2:0-Satzrückstand. Eric Laubert im Duell der 2er mit 2:0-Führung. Beide Spiele gingen noch in den 5. Satz, wo sich die Radeburger durchsetzen konnten. Führungswechsel, 6:5 für Rabu
Die Mitte um Johannes Meinig und Mark Domke war dran. Johannes ziemlich humorlos und topspingewaltig zum 3:0-Sieg. Beim Kapitän lief es nicht ganz so geschmeidig, zumindest was das Ergebnis anging. Es war ein äußerst attraktives Spiel, vielleicht das beste des Tages. Es ging über 5 Sätze und der Rountinier aus der Zillestand behielt die Oberhand. Zwischenstand 8:5. Ein Sieg fehlte zum Triumpf. Dramatik bei Benny Fuchs. Im Spiel in Lückersdorf schon die Ferse lädiert, folgte nun fast der Material-KO. Bei einem aggressiven Unterschnittball flogen auf einmal die Holzspäne. Benny beanspruchte das Material maximal. Der Schläger hielt zwar bis zum Ende, aber im wieder 5. Satz hieß es 12:10 für den Gegner.
Das Küken musste also Verantwortung nehmen. Lucas Garber hat viel Ballgefühl und viel Spielwitz. Was manchmal noch fehlt ist Ausdauer, Schlaghärte und Biss. Aber unter diesen Voraussetzungen machte er ein fantastisches Einzel im Duell der 6er. Nur der 1. Satz ging verloren. Dann hatte sich Lucas eingegroovt und ließ nichts anbrennen. Bei “einem ” kühlen Hellen wurde der Sieg bejubelt.
Trotz des Sieges ist der Klassenerhalt mittlerweile ein Himmelfahrtskommando. Nur ein Wunder wird die Radeburger noch auf den Relegationsplatz bringen. Nach 18 Jahren in den 2 höchsten sächsischen Spielklassen, Sachsenliga und Landesliga, ist es mehr als wahrscheinlich, dass nächste Saison in der Bezirksliga aufgeschlagen wird.